Aconitum ferox (Himalaja-Eisenhut, Nepal-Eisenhut)

 

Andere Namen:

Blauer Eisenhut, Aconite, Atis, Ativish (Nepali, "sehr giftig"), Ativisha (Sanskrit "Gift"), Bachnag (pers.), Bachnag (Hindi), Bikh, Bis, Bis-h, Bish (arab.), Black aconite, Blue aconite, Bong-nag, Bong-nga, Gsang-dzim, HImalayan monkshood, Indian aconite, Jadwar, Kalakuta, Mithavis (Hindi), Monk´s Hood, Nang-dzim, Nilo bikh, Phyi-dzim, Singya, Sman-chen (tibet. "die grosse Medizin"), Valsanabhi (Malay), Vasanavi (Tamil), Vatsamabhah (Sanskrit), Vatsanabha, Vatsanabhi (Malayam), Visha (Sanskrit "Gift"), Wolfbane.

 

Vorkommen:

Die Pflanze kommmt in Nepal, Kaschmir (Nordindien), Garhwal, Sikkim und Bhutan auf 2000-3000m Höhe vor. Es ist eine typische Himalayapflanze und wurde schon auf 3600m Höhe beobachtet, berichtet Polunin und Stainton im Jahre 1985. Laut Pabst, der im Jahre 1887 eine Arbeit über die Pflanze veröffentlicht, soll die Pflanze sogar noch auf 4500m Höhe gedeihen.

 

Beschreibung:

Bis zu etwa 100 cm hoch und 50 cm breit werdende Staude mit tief eingeschnittenen, mehrlappigen Blättern und violett-blauen, zu einer Rispe angeordneten, helmartigen Blüten, die in den Sommermonaten erscheinen.

 

Wissenswertes:

Der Himalaja-Eisenhut gilt als etwa fünfmal so giftig wie der in Mitteleuropa vorkommende Blaue Eisenhut (Aconitum napellus) und wird gelegentlich als giftigste Pflanze der Welt bezeichnet, was jedoch kaum zu belegen sein wird. Ungeachtet dessen gehört er schon zu den weltweit giftigsten Pflanzen, dennoch wurde er früher medizinisch verwendet. Heute sind nur noch homöopathische Mittel im Handel, wobei wegen deren Giftigkeit selbst D3-Verdünnungen noch der ärztlichen Verschreibungspflicht unterliegen

 

Geschichtliches:

Vedische Zeit (1500-600 v. Chr.):

Die Wurzel dieser Aconitum-Art wurde schon früh im alten Indien als Pfeilgift verwendet. Davon zeugen die vedischen und späteren Sanskritschriften. Allerdings wurden die vergifteten Pfeile nicht - wie urspruenglich - zur Jagd, sondern zur Kriegsführung genutzt.

300 n. Chr.:

Die Pflanze wurde unter dem Namen vatsanabha in den ayurvedischen Schriften des Shushruta, dem Shushrutasamhita genannt.

10. Jhdt.:

Die Pflanze wird unter dem Namen bish von dem pers. Arzt Alheroo beschrieben.

19. Jhdt.:

Die Europäer lernten Aconitum ferox bei Nepalaufenthalten kennen. Im letzten Jahrhundert blühte ein Handel mit den Knollen die von Lhasa über Le (Mustang) nach Ladahk gebracht wurden, berichtet Laufer im Jahre 1991 in seiner Arbeit.

 

Droge:

Wurzelknolle (Tubera Aconiti ferocis, Bischwurzel), Kraut

 

Medizinische Verwendung:

Die Wurzeln benutzte man  nachdem sie  2-3 Tage in Milch eingeweicht wurden um die dämpfende Wirkung auf das  Herz zu reduzieren und stattdessen ein milde herzstärkende Wirkung zu erziehlen. Außerdem  fanden sie Anwendung als schweißtreibendes-, schmerzstillendes-, harntreibendes- und antidiabetisches Mittel.

Eine Paste aus den Wurzelknollen wurde bei Nervenschmerzen, Muskel-Rheumatismus und entzündlcihen Erkrankungen genutzt.

Zur Giftigkeit:

Der Himalaja-Eisenhut enthält in der ganzen Pflanze Diterpenalkaloide. Der höchste Alkaloid-Gehalt hat mit etwa 1 Prozent in der Trockenmasse die Wurzel. Vorherrschendens Alkaloid ist das Pseudaconitin, das etwa die zwanzigfache Toxizität des Aconitins besitzt. Daneben kommen noch Chasmaconitin, Indaconitin, Bikhaconitin, Veratrylpseudaconitin, Diacetylpseudaconitin, Picro-Aconitin, Aconin und andere vor.

 

Pseudaconitin:
Summenformel:
C36H51NO12
Molmasse: 689,7 g/mol

 

 

Quellen:

  • Andreas Kelich: Enzyklopädie der Drogen: Botanischer Teil: Giftpflanzen: Aconitum ferox
  • giftpflanzen.com
  • Hagers Handbuch der Pharmazeutischen Praxis von Beate Blümer-Schwinum, Walter Reuß, Detlef Schenk

 

Aconitum napellus (Blauer Eisenhut)

folgt in Kürze

 

 

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